· 

Angekommen auf Favignana vor der Küste Siziliens

Standort Cala Rossa, Favignana

Position: 37°55’4 N / 012° 21’8 E

Wir sitzen in einer traumhaften Bucht und blicken in den Sonnenuntergang. Nach einem lebhaften Nachmittag, an dem unzählige Schlauchboote die Bucht bevölkerten, ist es nun fast menschenleer und herrlich still. Wow, wir sind wirklich in Sizilien angekommen! Genauer gesagt auf der Insel Favignana vor der Westküste Siziliens. Irgendwie ist es kaum zu fassen.

Sizilien, das klang von unserem Ausgangspunkt aus wie ein ferner Traum. Und nun sind wir hier. So vieles haben wir unterwegs erlebt, manches ist noch ganz präsent, anderes schon wieder verschwommen. Und wenn man es sich genau überlegt: Wir sind jetzt näher an Afrika als an zu Hause. Der Sprung dorthin wäre nur noch ein guter Tagesschlag. Aber bevor wir davon träumen, wollen wir erst einmal Sizilien entdecken, ganz in Ruhe und mit allen Sinnen.

 

Die Saison hat spürbar begonnen, überall sind Boote unterwegs. An den italienischen Ankerstil müssen wir uns allerdings noch gewöhnen. Als wir am Montag vor dem Hafen ankamen, lagen gerade einmal zwei Schiffe vor Anker. Wir haben lange überlegt, wo wir unseren Platz finden könnten, es wirkte alles recht eng. Aber wir wissen ja, im Mittelmeer liegt man enger beisammen. Also haben wir unseren Anker mutig fallen lassen. Zwei Stunden später lagen ganze 14 Boote in der Bucht. Jetzt wissen wir auch, warum hier alle beim Ankern sofort die Fender rauslegen 😊.

Doch alles ging gut. Es war eine ruhige Nacht mit moderatem Wind, der die Boote brav in Reih und Glied hielt. Und irgendwie ist es auch charmant, wenn man ohne Fernglas erkennen kann, was der Nachbar zum Abendessen serviert bekommt 😉

 

Morgen nehmen wir Kurs auf Ragusa, wir erwarten am Samstag Besuch. Das bedeutet wieder einmal einen reinen Motorentörn. Der Wind war die ganze Woche gegen uns, und nun ist totale Flaute. Deshalb haben wir beschlossen, die 140 Seemeilen in einem Stück zu fahren. Nach etwa 27 Stunden sollten wir ankommen. In Ragusa haben wir einen Hafenplatz reserviert, einerseits weil wir eine Woche Landurlaub planen, andererseits weil einige Reparaturen anstehen.

Der Tankdeckel am Haupttank rünnt, die Windanzeige ist ausgefallen und unser lang gehegter Verdacht hat sich bestätigt: Die Verbraucherbatterien werden vom Motor nicht geladen. Das wollen wir nun endlich gründlich prüfen und hoffentlich lösen. Aber hey, auf einem Boot gibt es eben immer etwas zu tun.

Für den Moment geniessen wir einfach den Abend mit einem Glas Rotwein in der Hand, dem sanften Plätschern der Wellen am Ufer und der Sonne, die langsam im Meer versinkt.

Ja, es könnte wirklich schlimmer sein.
Und ja, wir sind stolz auf das, was wir geschafft haben.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    mam (Freitag, 06 Juni 2025 07:41)

    ja auch ich bin sehr stolz auf euch .bleibt gesund und weiterhin gute fahrt .ich liebe euch bin in gedanken immer bei euch .�����