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Von Camping- Gas und anderen europäischen Gesamtlösungen

Aktueller Standort: Stralsund

Deutschland hat uns wieder, aber von der Schönehit Hiddensees ein anderes Mal... Heute will ich euch von anderen, internationaleren Themen berichten. In all den Berichten von Segelreisen die ich gelesen habe, kam das Thema Gas früher oder später aufs Tapet und war in all den Erzählungen mit einigem Ärger verbunden. Ich hatte immer den Verdacht das es unmöglich so schlimm sein kann wie beschrieben. Nun wissen wir, genau so wie beschrieben wird es gewesen sein. Aber von Vorne:

 

Kurz nach Stockholm haben wir bemerkt, dass die 10 Kg Gasflasche verdächtig leicht ist. Kein Wunder, haben wir doch zum Frühstück oft schon den Toaster gebraucht und zum Abendessen hin und wieder den Backofen bemüht. So haben wir uns auf die Suche nach einer neuen Gasflasche begeben. Die erste Tat in einer Geschichte die uns bis zum heutigen Tag begleiten wird.

Bullandö: der Verkäufer im Hafenshop erklärt, dass unsere Flasche nicht gefüllt werden kann da sie kein schwedisches Fabrikat ist. Aber er verkauft uns schliesslich, nach einigem Hin und Her, eine neue 2 Kg Flasche samt passendem Regler und Schlauch. Am Steg zurück, winkt uns schon von weitem ein Schwede. Er habe eine deutsche Gasflasche (Camping Gas) welche er nicht brauchen könne, ob wir die möchten. Klar- wir wollen unser Glück kaum fassen.... Als er die Flasche bringt stellt sich schnell heraus, dass sie leer ist. Wir nehmen sie ihm trotzdem für 100 SSK ab und hoffen, dass das Depot soviel Wert ist. Die schwedische Flasche ist rasch montiert, der Schlauch sogar zu viel gekauft- den geben wir zurück.

Varberg: unser letzter Hafen in Schweden. Die schwedische Flasche ist zwar noch nicht ganz leer- aber verlässliche Quellen versichern uns, dass wir die Flasche ausserhalb Schwedens nirgendwo zurückgeben können. So nehmen wir den langen Fussmarsch zur nächstem Gasstation unter die Füsse und geben die Flasche zurück. Der "Gasumtauschfachmann" versichert uns, in Dänemark sei das Gassystem das selbe wie in Deutschland. Unser Weg nach Dänemark (Anholt) ist also hoffnungsvoll. Immerhin sind wir in der EU, im Schengenraum, in Mitteleuropa- hier ist ja alles irgendwie genormt, dachten wir.....

Anholt: der dänische "Gasfachmann" ist untröstlich ob der Fehlinformation die wir von seinem schwedischen Kollegen erhalten haben. Es gebe zwar ein internationals Gassystem (Camping- Gas), das passe aber weder zum schwedischen noch zum deutschen Propangas.... Lösung? Er empfiehlt den Kauf einer 2kg Camping- Gas Flasche mit passendem Regler. Die Flasche müsse aber käuflich erworben werden und koste rund 500 Kronen. Nun lohnt sich der Kauf der leeren Flasche in Bullandö- es ist nämlich die Gleiche und so können wir nur tauschen.

Auf dem Schiff montieren wir aber erst wieder die noch nicht ganz leere 10kg Original-Flasche aus Deutschland. Jetzt haben wir ja Reserve- und die ist erst noch international und problemlos. Leider ist die Geschichte noch nicht zu ende- wir sind ja noch nicht in Stralsund...

Klintholm: nun ist das Gas in der deutschen Flasche leer. Stolz und uns gratulierend für unsere Umsicht, wollen wir die internationale Flasche samt dazugehörigem Regler montieren. Aber was stellen wir fest,-sie passt nicht auf den Schlauch der mit dem Schiff verbunden wird. Der Schlauch den wir in Bullandö zurück gegeben haben hätte gepasst! Darum merke: Ersatzteile die nicht passen nie zurückgeben,-die passen sicher später einmal....

Wir vertagen das Problem. Ein Tag kalte Küche ist nicht so tragisch.

Stralsund: im ortsansässigen Baumarkt bemühen sich nun schon zwei "Gasfachmänner" unser Problem zu lösen. Schliesslich haben wir zwei Zwischenstücke, einen Schlauch und einen vierten Regler in Händen und sind der Problemlösung schon ganz nah- aber oha: Remo stellt mit Kennerblick fest: Linksgewinde :-( der Anschluss auf dem Schiff hat aber ein Rechtsgewinde.

Es ist tatsächlich wahr, es gibt nicht nur in jedem Land andere Systeme- nein es gibt auch noch Links- und Rechtsgewinde. Es lebe der Föderalismus!!!!!! Wir erhalten von den Fachmännern aber noch den Tipp in einem grossen Campingfachhandel vorbeizuschauen. Der schlisst zwar in 30 Minuten, aber wir wollten uns ja eh sportlich betätigen. Als wir 5 Minuten vor Ladenschluss ankommen  und eine reiche Auswahl an Schläuchen , Zwischenstücken und Adaptern sehen, können wir unser Glück kaum fassen. Zunächst erklärt der " Gasfachmann" nummer 6 allerdings, einen Schlauch für unser "internationalen Regler" könne er uns nicht geben, der sei in Deutschland so nicht zugelassen. Er findet dann aber einen "richtigen Regler", welcher der deutschen Norm entspricht und auf unsere Internationale Flasche passt.

Die Wild at heart verfügt nun also insgesamt über 4 Regler und die Möglichkeit schwedische, deutsche, dänische (auch als International bezeichnete) Gasflaschen zu verwenden. Und wir verstehen weshalb in all den Berichten das Thema Gas mindestens ein Kapitel einnimmt.

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